Geschichte des Museums

GESCHICHTE & BAUFORTSCHRITTE

Eine Idee wird geboren

Die Geschichte des heutigen Museums für Zeitgeschichte im Hacker Haus beginnt im Jahr 2016 mit dem Start des Forschungsprojekts „Die jüdische Bevölkerung der Region Bucklige Welt –Wechselland“. Mit Unterstützung des Landes Niederösterreich und der EU (Leader+) wird in diesem Jahr ein Projekt initiiert, bei dem die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in der Region Buckligen Welt – Wechselland bzw. in 26 Gemeinden der Region von 1848 bis zu deren Verfolgung, Vertreibung und Ermordung in den Jahren ab 1938 erforscht wird. Dies geschieht durch ein 18-köpfiges Forschungsteam – vorwiegend lokal ansässige Heimatforscher/innen – unter Leitung von Dr. Johann Hagenhofer, Dr. Gert Dressel und Dr. Werner Sulzgruber und auch unter Einbezug von Interviews mit noch lebenden Zeitzeugen/innen. Dieses Projekt ist eines der wenigen in Österreich, das sich mit der Geschichte des Judentums in den ländlichen Regionen beschäftigt und dabei auch die finstere Zeit der Shoah in diesem Raum aufarbeitet und ist schließlich mit der Präsentation des darauf basierenden Buches am 22. März 2019 abgeschlossen. Durch diese bahnbrechende Forschungsarbeit angeregt, wird auf Initiative von Abg. z. NR Bürgermeister Johann Rädler im Jahr 2017 das ehemalige Wohnhaus der Familie Max Hacker von der Marktgemeinde Bad Erlach angekauft, um darin ein Zeitgeschichtemuseum unterzubringen, auf dass auch Bad Erlach seinen Beitrag zum Erinnern in der Region leistet.

Ein Museum entsteht

Von 2017 bis Ende 2018 wird das neue Hacker Haus umfassend saniert und erhält mit der „Ellipse“ einen modernen Anbau für Kulturveranstaltungen und Ausstellungen. Für den Aufbau einer Ausstellung, die auf den Ergebnissen des Forschungsprojekts basiert kann Dr. Martha Keil, die Leiterin des Instituts Jüdischer Geschichte Österreichs in St. Pölten gewonnen werden. Unter Ihrer fachkundigen Kuratierung entsteht  dank zahlreicher Leihgaben von ehemaligen jüdischen Bewohnern der Region, deren Nachfahren, Einheimischen und Partnermuseen eine Ausstellung, die sich nicht nur dem Leben der Familie Hacker und dem jüdischen Bad Erlach von einst widmet, sondern sich in ihrem Sonderausstellungsteil auch mit den verschiedensten Aspekten des jüdischen Lebens in der Region Bucklige Welt-Wechselland auseinandersetzt. Unterstützt durch modernste Medien wie Touchscreens, Audio – Installationen, „Sprechende Bücher“ sowie eine große interaktive Karte wir ein Rundgang durch das Museum zum Erlebnis. So will das Museum für Zeitgeschichte im Hacker Haus nicht nur faszinierende Einblicke in Themen der regionalen Geschichte von 1848 bis heute geben, sondern auch zum Nachdenken und Nachfühlen sowie dem Begreifen von Zusammenhängen einladen, um Entwicklungen der Gegenwart durch das Erinnern an die Vergangenheit verständlich zu machen.